An meinem Holder A12 war die Neuverlegung der Elektrik nötig.
Den Schmalspurschlepper habe ich zuvor mechanisch komplett restauriert und neu lackiert. Um die Restauration abzuschließen, war die Elektrik natürlich auch noch fällig.
Der Warnblinkschalter (Warnblinklichtgeber von Bosch Nummer 0336851008) bereitete mir dabei etwas mehr Arbeit.
Jedesmal wenn ich den Warnblinkschalter zog (einschaltete), brannte die Schmelzsicherung durch. Nachdem sich schon ein kleiner Haufen kaputter Sicherungen bei der Fehlersuche angehäuft hatte, konnte es eigentlich nur der Schalter selbst sein.
Das Gehäuse ist aus Aluminium und lässt sich durch das Zurückbiegen der Haltenasen auf der Rückseite leicht öffnen.
In dem Schalter befindet sich eine Platine. Interessant ist der elektromechanische Aufbau des Warnblinklichtgebers. Beim Ziehen des Schalters wird die Platine mitbewegt und so die Position auf den Kontaktnasen verändert.
Schalter ein:
Schalter aus:
Auf der Plantie selbst befinden sich drei Elkos, einige Widerstände und 2 PNP Transitoren vom Typ 557A, sowie ein Relais.
Die Transistoren, Widerstände und Elkos bilden eine astabile Kippstufe. Mit dieser Kippstufe wird das Relais angesteuert, welches die Blinker schaltet. So einfach ist das.
Fehlersuche und Reperatur:
Wie gesagt stammt der Warnblinklichtgeber aus einem älteren Schlepper (BJ: 1959), wurde aber wohl nachträglich nachgerüstet. Baujahr des Schalters wird wohl so um 1970/1980 sein.
Mein erster Verdacht waren die Elkos. Die gehen mit dem Alter durch Austrocknung gerne kaputt und verursachen Kurzschlüsse. Zunächst mit dem Multimeter auf Kurzschluss durchgemessen – alles gut. Dann die Kapazität geprüft – ca. 100µF, also auch gut.
Dann die Tranistoren geprüft. Zuerst die Kollector-Emitter-Strecke – Kein Kurzschluss – prima. Dann die Basis-Emitterstrecke – -0,7V Diodenspannung (Achtung PNP!) – also auch gut.
Widerstand der Spule des Relais gemessen – 80 Ohm – macht einen schlechten Eindruck.
Hmm – viel mehr kann ja nicht defekt sein?
Platine unter dem Mikroskop angeguckt, etwas Dreck und ein paar Fussel entdeckt. Schnell die Platine mit Platinenreiniger gesäubert, ob es das war?
Auf zu einem kleinen Test mit einem Netzteil an 12V und 200mA Strombegrenzung.
Doch dann beim Zusammenbau vom Test: Die Federklammer im Gehäuse ist verdreht und könnte so an die Platine kommen.
Mit einem Schraubendreher und dem im Schraubstock eingespannten Gehäuse habe ich die Federklammer gerade gerückt.
Zusammengebaut – läuft! 🙂
Der Versuch einer Reperatur einen solchen Schalters lohnt auf jeden Fall und man benötigt eigentlich nur ein etwas besseres Multimeter. Im Zubehör kosten die Warnblinklichtschalter um die 70-80 €. Die Bauteile im dem Schalter nur wenige Cent!